Autor Thema: Zivilcourage kann teuer werden ....  (Gelesen 8202 mal)

Offline Rasenmäher

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Zivilcourage kann teuer werden ....
« am: 26. Juni 2013, 14:26:55 »
Zivilcourage beweisen kann teuer werden ...

400 Euro an Krankentransport und Behandlungskosten im Krankenhaus hat es mich am 27.04.2013 gegen 18 Uhr an der Haltstelle Mittagstraße gekostet und das in einer videoüberwachten Straßenbahn der Magdeburger Verkehrsbetriebe. Noch fataler ist, das man bis heute nicht von der Polizei Magdeburg über den Stand der Anzeige informiert wird. Eine telefonische Angabe bei selbiger brachte sogar einen unmöglichen Fakt ans Licht: Im Protokoll steht in der Straßenbahn sei gar keine Videokamera ...  Was haben wir hier nur für eine Polizei, der Täter hätte längst gefunden werden können und auf Schadensersatz und Schmerzengeldzahlung verklagt werden können.

ich bin echt stinke sauer auf unsere für Recht und Ordnung schaffenden Polizeiorgane ...

Bei den schlampigen Ermittelungen ist das ja auch kein wunder das die Kriminalität zunimmt

Pfui Spucke ...
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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #1 am: 26. Juni 2013, 16:05:54 »
Was ist dir den überhaupt passiert, sodass andere Fahrgäste nicht geholfen haben obwohl du Zivilcourage gezeigt hast?

Zivilcourage beweisen kann teuer werden ...

Was haben wir hier nur für eine Polizei, der Täter hätte längst gefunden werden können und auf Schadensersatz und Schmerzengeldzahlung verklagt werden können. Ich bin echt stinke sauer auf unsere für Recht und Ordnung schaffenden Polizeiorgane ... Bei den schlampigen Ermittelungen ist das ja auch kein wunder das die Kriminalität zunimmt.

Das haben wir doch auch der Sparpolitik zu verdanken. Wenn das Bundesland Sachsen-Anhalt und vor allen Dingen Magdeburg immer weniger Polizisten hat, dann leidet auch die Bearbeitung der Fälle darunter.  >:(

Offline Rasenmäher

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #2 am: 26. Juni 2013, 17:06:37 »
Was ist dir den überhaupt passiert, sodass andere Fahrgäste nicht geholfen haben obwohl du Zivilcourage gezeigt hast?

ein Verstoß gegen die Beförderungsbedingungen: http://www.mvbnet.de/fahrkarten/sonstiges/beforderungsbedingungen/ §3 Absatz 1, 4 und 6

Zitat
§ 3 Von der Beförderung ausgeschlossene Personen
(1) Personen, die eine Gefahr für die Sicherheit oder Ordnung des Betriebes oder für die Fahrgäste darstellen, sind von der Beförderung ausgeschlossen bzw. werden von den Anlagen und Einrichtungen des ÖPNV ver-wiesen. Soweit diese Voraussetzungen vorliegen, sind insbesondere ausgeschlossen
1. Personen, die unter dem Einfluss geistiger Getränke oder anderer berauschender Mittel stehen,

4. Personen, die Gewaltbereitschaft zeigen bzw. Gewalt ausüben,

6. Personen, die sich negativ gegenüber anderen Fahrgästen verhalten und diese belästigen,

Fakt ist: alkoholisierter Fahrgast hört extrem laute Musik in der Bahn, ==>> Fahrgäste werden belästigt etc etc

im freundlichen Ton drauf aufmerksam gemacht die Musik leiser zu machen ... der gegen die regeln verstoßende Fahrgast wird agressiv, wirf mit unter der Gürtellinie gewählten Worten um sich bewegt sich in meine Richtung langt mir eine ins Gesicht, ich weise die Hand dementsprechend aus Notwehrreaktion zurück und schon flogen Fäuste und Tritte des Gegners gegen mein Gesicht und Körper ....

und alles schön aufgezeichnet von der Videoüberwachung , nur leider hat die Polizei diese nicht angefordert, sondern lügt auch noch im Protokoll, das angeblich keine Kamera im Wagen sei.

Ermittlungsfehler und Unterschlagung von Beweismaterial seitens der Polizei ...  ein unfassbarer SKANDAL

Ich habe im Rettungswagen, der meine Aussage aufnehmenden Polizistin mehrfach drauf aufmerksam gemacht, das die Straßenbahn übrigens NGT8D 1357 eine Videoüberwachung hat ...

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #3 am: 26. Juni 2013, 21:32:02 »
Da kannst du mal sehen, das die Beförderungsbedingungen nutzlos sind. Die meisten Fahrgäste kennen eh nicht die Beförderungsbedingungen. Eins verstehe ich aber den noch nicht so ganz.

Der Straßenbahnfahrer und die MVB haben doch bestimmt etwas davon mitbekommen. Warum haben diese nicht dafür gesorgt, das wenigstens die Videoaufnahmen gesichert werden? Klar die Polizei ist schon dafür zuständig, aber soweit ich weiß ist nach
48 Stunden alles wieder überschrieben was auf den Videokameras aufgezeichnet war. Also irgendwie ist da wirklich auch bei der MVB gepennt wurden. Der Straßenbahnfahrer hat doch bestimmt einen Krankenwagen gerufen als du verletzt warst. Da muss doch die MVB Leitstelle erst Recht hellhörig werden und Automatisch dafür sorgen das die Videoaufzeichnungen in der Bahn rechtzeitig vor Ablauf der 48 Stunden gesichert werden. Auch um zu klären was da passiert ist.

Das es so unglücklich für dich gelaufen ist, tut mir wirklich Leid.
« Letzte Änderung: 26. Juni 2013, 21:35:16 von 386 »

Offline Rasenmäher

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #4 am: 27. Juni 2013, 01:12:27 »
Der Fahrer hat alles gemacht was möglich ist

Notarzt gerufen Leitstelle informiert etc etc soweit ich das in dem Moment des schreckens mitbekommen habe ging ja alles so schnell oder hat die Leitstelle den Notarzt gerufen?? Ging ja alles so schnell das man das kaum mitbekommen hat...

Die Aufnahmen können wohl nur durch die Polizei rechtlich korrekt angefordert werden ...
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Offline Ditmar

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #5 am: 27. Juni 2013, 01:49:40 »
Untätigkeitsbeschwerde an Stahlknecht und das Ganze in die Volksstimme. Oder einen Anwalt nehmen. Auf keinen Fall durchgehen lassen. Und die Sankra-Rechnung nicht bezahlen (bzw. zivilrechtlich vom Schläger einklagen), war schließlich ein Notfall.

Offline Thyristor

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #6 am: 27. Juni 2013, 10:03:37 »
Eventuell auch Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Beamten einleiten. Und wie Ditmar sagt: Der Presse mitteilen, und schon geht es wie von alleine.

Offline Thyristor

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #7 am: 01. Juli 2013, 09:13:15 »
Wie ich gesehen habe Tobi, hast du das ja auf der MVB-Facebookseite gepostet. Sie haben dir deine Hilfe angeboten, hast du das Angebot angenommen? Liebe Grüße

Offline Rasenmäher

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #8 am: 01. Juli 2013, 10:25:45 »
Hi Thyristor, ja habe eine Anfage an die MVB gesendet. Bin ja mal gespannt ob die Polizei nunmal wirklich  reagiert hatte, nachdem ich ja wie gesagt dort 2 Tage nach dem Vorfall dort angerufen hatte im Revier. Mir wurde ja gesagt am Telefon im Protokoll steht: Keine Videoüberwachung, ich teilte denen da nochmals eindringlich mit das es eine überwachte Bahn ist.  Ich hab ja bis heute nichts schriftliches in der Hand... es is SCHLIMM ...

Ich bilde mir doch nich ein das in 1357 ne Cam ist oder ?? So blöd bin ich nich ....
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Offline Tw1380

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #9 am: 01. Juli 2013, 10:46:03 »
Meines Wissens hatten alle Wagen der Lieferserie 2002/03 (1354 bis 1372) werksseitig die Videokamera an Bord.

Frage allgemein in die Runde: Sind alle Wagen zwischenzeitlich mit Kameras nachgerüstet oder fehlen noch welche ?

Offline Thyristor

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #10 am: 01. Juli 2013, 12:04:57 »
Meines Wissens hatten alle Wagen der Lieferserie 2002/03 (1354 bis 1372) werksseitig die Videokamera an Bord.

Frage allgemein in die Runde: Sind alle Wagen zwischenzeitlich mit Kameras nachgerüstet oder fehlen noch welche ?

Das ist glaube ich falsch. Die Wagen wurden nachträglich damit ausgerüstet. Die einzigen die gleich zur Abnahme Kameras hatten, ist die 4. und letzte Serie (1373-1383). Nachgerüstet wurden inzwischen auch alle Gigaliner 1301-1311.
Weiterhin sind einige Wagen der 1, 2. und 3. Serie mit Kameras ausgestattet, der Großteil hat aber keine. Eine Auflistung aller Wagen wäre sicherlich interessant.

Offline Rasenmäher

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #11 am: 01. Juli 2013, 12:29:12 »
genau da sehe ich einen Artikel für die Homepage ... Danke Thyri für den Tipp mit der Liste

wie gesagt im Redatuerbereich im Forum kann das erarbeitet werden.
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Offline KT4D511

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #12 am: 06. Oktober 2013, 18:28:15 »
Ich greife dieses Thema nochmal auf, da es auch mir keine Ruhe lässt was meinem langjährigen Freund damals passiert ist Ende April in einer Magdeburger Straßenbahn.

so oder so ähnlich gehen Fahrgäste heutzutage miteinander um, die die Unrechtes tun fühlen sich bestärkt ihr Unrecht zu verteidigen

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so nun auch geschehen in Düsseldorf:

Zitat
44-Jähriger nach Schlägerangriff im Koma
 
Nach einem Streit wegen lauter Musik in der Straßenbahn wurde ein 44-jähriger Mann in Düsseldorf angegriffen und schwer verletzt. Ein Schlag mit einem Kantholz traf ihn am Kopf, der Mann liegt im Koma. Die Angreifer haben sich inzwischen gestellt.

Ein 44-Jähriger ist in Düsseldorf in der Straßenbahn mit drei jungen Männern in Streit geraten, jetzt liegt er schwer verletzt im Koma. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, wurde der Mann an einer Haltestelle im Stadtteil Unterrath angegriffen und fast erschlagen. Er war nach der Tat vom Freitagabend in Lebensgefahr.

Das Opfer sei in einer Bahn mit den jungen Männern in Streit geraten, weil die drei laut Musik gehört hatten. Die Angreifer konnten nach dem Angriff entkommen, stellten sich aber am Abend der Polizei.

Beim Aussteigen aus der Bahn habe einer der Männer den 44-Jährigen provoziert: "Komm doch mit raus, wenn du was willst." Der sei dem Trio offenbar gefolgt und draußen sofort mit einem Kantholz bewusstlos geschlagen worden.

Sollte der 44-Jährige die Attacke überleben und aus dem Koma erwachen, sei zu befürchten, dass er behindert bleibe. Vermutlich habe ein einziger Schlag gegen den Kopf die schwere Schädelverletzung verursacht, so ein Polizeisprecher.

   
Die Polizei stellte die Tatwaffe sicher. Ob die drei Angreifer das große Holz schon bei sich hatten, blieb zunächst unklar. Die Freundin des Opfers und ein weiterer Zeuge waren dem 44-Jährigen nach draußen gefolgt und hatten die Rettungskräfte alarmiert. Die Freundin hatte noch vergeblich versucht, den 44-Jährigen aus Rees am Niederrhein aufzuhalten.

Der Täter sei zwischen 20 und 25 Jahre alt. Eine Mordkommission ermittelt wegen versuchten Totschlags. Die Ermittler appellierten an die Begleiter des Hauptverdächtigen, sich zu stellen. Es gebe Aussagen, wonach auch seine Begleiter über die Tat erschrocken gewesen seien. Das Trio rannte nach der Tat davon. Die Vernehmungen der Männer dauerten am Abend an. Die Straßenbahn, in der die Männer in Streit geraten waren, hat keine Überwachungskamera.

in dem Fall in Düsseldorf gab es kein Überwachungskamera, trotzdem hat man die Täter. Jedoch in Magdeburg noch nicht. Bis jetzthält es die Polizei nicht einmal für möglich ihm ein Ermittlungsergebnis mitzuteilen, geschweige denn das damals Seitens der MVB Anstrengungen unternommen wurden Videomaterial aus der Kameraüberwachung zu sichern.   Ich kenne leider nicht die Vorgehensweise der Polizei und der Verkehrsbetriebe bei tätlichen Angriffen in der Bahn die per Kamera mitgezeichnet werden. Aber hier  wurde auch in meinen Augen PFUSCH seitens der Polizei betrieben.

Offline DK5302

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Re: Zivilcourage kann teuer werden ....
« Antwort #13 am: 06. Oktober 2013, 19:39:33 »
Schlimm, schlimm!

Nochwas zum Thema Kameras, was ich nicht auf MD bezogen werten will (da ich mich auch in MD diesbezüglich nicht auskenne):

Generell gibt es auch sog. Attrappen, bzw. "Blindkameras". Diese sehen wie Kameras aus, um eine Videoüberwachung vorzutäuschen. So etwas wird mancherorts teilweise aus Kostengründen in einem bestimmten Prozentteil der Wagen (tlw. sogar komplett) verbaut.

Mag es vielleicht auf Magdeburg nicht zutreffen - aber beim Durchlesen des Beitrages kam mir sofort der Gedanke. Die nächste Möglichkeit wäre eine tech. Störung am Gerät, die keiner offen zugeben wollte.

Auf jeden Fall tragisch sowas - vorallem, wenn am Ende doch "Das Böse" gewinnt.

 

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